Der 03.November 2009 war ein Abend der Premieren für Mark Gillespie, seine Band und alle angereisten Fans, auch wenn das – abgesehen von der pünktlich zum Tourauftakt erschienenen CD „In Your Hands“ – von Mark Gillespie nicht besonders betont wurde: erstes Konzert der Tour (Termine), CD-Release und erstes Konzert mit neuem Line-up.
… das sind doch mal Tickets, die man sich gerne an den Kühlschrank hängt …
My story so far:
Ziemlich genau vor einem Jahr hatte die Harmonie Bonn Mark Gillespie im Duo mit Tom Drost das erste Mal im Programm, (hier nachzulesen). Der Andrang damals war enorm, wenn man bedenkt, daß Herr Gillespie sich den Großraum NRW auf den Straßen der Region erst langsam zu „erspielen“ begann. Die Verzweiflung über den damaligen Parkplatzmangel trieb mich dieses Jahr schon pünktlich zum Einlaß in die Halle. Damit war mir diesmal eine einmalige Pool-Position sicher.
Als Support für die Mark Gillespie Band spielte das Duo Gillespie-/Tom Drost und – inzwischen unverzichtbar im Gepäck – natürlich Marks Spielzeug: der kleine Roland (die multifunktionale Loop-Station).
Pünktlich kurz nach 20:00Uhr legten Mark und Tom los, im Warm-up vor allem die beliebten Stücke der älteren Alben wie „Don´t Mess Around“, „Give It Time“, „Barefoot & Naked. Bei „Supersonic Sunday“ stiegen die anderen Musiker mit ein, als da wären Peter Herrmann am Bass, Gerd Stein an der Gitarre und Klaus Tropp am Schlagzeug. Das Tempo zog deutlich an und die nächsten Stücke stammten überwiegend von dem neuen Album. Rhythmisch abwechslungsreich, mit überraschenden Tempi – und Stilwechseln, verspielt spielfreudig, wie man es von typischen Gillespie-Songs inzwischen kennt. Phasenweise dominierte der Eindruck, daß auch mal kräftiger in die Saiten gegriffen wird – Gillespie goes Rock. Erfreulich dennoch, daß für die Querflöte genug Parts bleiben und Tom Drost bei den neuen Stücken und auf dem neuen Album zu hören ist.
Der „Neue“ Gerd Stein zeigte handwerkliche Perfektion mit einem erstaunlich vielseitigem Sound, virtuosen Gitarrensoli und Klängen aus einer Spannweite, die an Mark Knopfler bis David Gilmore erinnern. Im Grunde ist er als vielseitig-beschäftigter Profimusiker in zahlreichen Bands unterwegs und ein langjähriger Musiker-Kollege von Bassist Peter Herrmann, also alles andere als ein Neuling.
Kein Gillespie-Konzert ohne Improvisations-Komik und spontane Jokes. So haben wir erfahren, daß Erdnußflips kein geeigneter Snack vor einem Gesangsauftritt sind, weil der „Taste of Flip“ beim Singen stört, sozusagen „ausflippt“ . Und es ist zu hoffen, daß das beherzte Ausleihen der Wasserflasche an eine Zuschauerin die Schweinegrippe-Impfung ersetzt…
Nach knapp einer Stunde gab es die obligatorische Pause, gute Gelegenheit zum Getränke- oder CD-Kauf. Runde zwei begann wiederum mit dem Duo Tom und Mark und einigen brillianten Cover-Songs, wobei deren Anteil in der gesamten Set-List deutlich geschrumpft ist, zu Recht, denn die eigenen Songs sind über die Jahre zu einem guten, eigenständigen Repertoire angewachsen. Neue Songs wie „In Your Hands“(schöner Basslauf unterlegt den gesamten Song), „So You Think You Know“, „Days And Nights“ (Ausflug in den ChaCha), „You Might Get There“ (ein Hauch von Mittelalter, mein absoluter Favorit), u.a. bestanden ihre Taufe vor Publikum mit begeistertem Applaus.
Klar, daß man euphorische Zuschauer nach dem Hit „I Miss My Mommy“ nicht nach Haus schicken kann. Den geplanten Zeitrahmen galt es wohl hier und da etwas zu stutzen, aber Auftaktkonzerte können kaum besser laufen – das Publikum war durchweg begeistert.
Zum Finale gab es zwei Zugaben und mit dem Klassiker „Light At The End“ war endgültig Schluß.
Auf ein nächstes Mal in der Harmonie!?
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