Posts Tagged ‘Mark Gillespie

06
Nov
09

Mark Gillespie & Band: „In Your Hands“-Premiere in Bonn

Der 03.November 2009 war ein Abend der Premieren für Mark Gillespie, seine Band und alle angereisten Fans, auch wenn das – abgesehen von der pünktlich zum Tourauftakt erschienenen CD „In Your Hands“ – von Mark Gillespie nicht besonders betont wurde: erstes Konzert der Tour (Termine), CD-Release und erstes Konzert mit neuem Line-up.
das sind doch mal Tickets, die man sich gerne an den Kühlschrank hängt

… das sind doch mal Tickets, die man sich gerne an den Kühlschrank hängt …

My story so far:

Ziemlich genau vor einem Jahr hatte die Harmonie Bonn Mark Gillespie im Duo mit Tom Drost das erste Mal im Programm, (hier nachzulesen). Der Andrang damals war enorm, wenn man bedenkt, daß Herr Gillespie sich den Großraum NRW auf den Straßen der Region erst langsam zu „erspielen“ begann. Die Verzweiflung über den damaligen Parkplatzmangel trieb mich dieses Jahr schon pünktlich zum Einlaß in die Halle. Damit war mir diesmal eine einmalige Pool-Position sicher.
Als Support für die Mark Gillespie Band spielte das Duo Gillespie-/Tom Drost und – inzwischen unverzichtbar im Gepäck – natürlich Marks Spielzeug: der kleine Roland (die multifunktionale Loop-Station).
Pünktlich kurz nach 20:00Uhr legten Mark und Tom los, im Warm-up vor allem die beliebten Stücke der älteren Alben wie „Don´t Mess Around“, „Give It Time“, „Barefoot & Naked. Bei „Supersonic Sunday“ stiegen die anderen Musiker mit ein, als da wären Peter Herrmann am Bass, Gerd Stein an der Gitarre und Klaus Tropp am Schlagzeug. Das Tempo zog deutlich an und die nächsten Stücke stammten überwiegend von dem neuen Album. Rhythmisch abwechslungsreich, mit überraschenden Tempi – und Stilwechseln, verspielt spielfreudig, wie man es von typischen Gillespie-Songs inzwischen kennt. Phasenweise dominierte der Eindruck, daß auch mal kräftiger in die Saiten gegriffen wird – Gillespie goes Rock. Erfreulich dennoch, daß für die Querflöte genug Parts bleiben und Tom Drost bei den neuen Stücken und auf dem neuen Album zu hören ist.
Der „Neue“ Gerd Stein zeigte handwerkliche Perfektion mit einem erstaunlich vielseitigem Sound, virtuosen Gitarrensoli und Klängen aus einer Spannweite, die an Mark Knopfler bis David Gilmore erinnern. Im Grunde ist er als vielseitig-beschäftigter Profimusiker in zahlreichen Bands unterwegs und ein langjähriger Musiker-Kollege von Bassist Peter Herrmann, also alles andere als ein Neuling.
Kein Gillespie-Konzert ohne Improvisations-Komik und spontane Jokes. So haben wir erfahren, daß Erdnußflips kein geeigneter Snack vor einem Gesangsauftritt sind, weil der „Taste of Flip“ beim Singen stört, sozusagen „ausflippt“ . Und es ist zu hoffen, daß das beherzte Ausleihen der Wasserflasche an eine Zuschauerin die Schweinegrippe-Impfung ersetzt…
Nach knapp einer Stunde gab es die obligatorische Pause, gute Gelegenheit zum Getränke- oder CD-Kauf. Runde zwei begann wiederum mit dem Duo Tom und Mark und einigen brillianten Cover-Songs, wobei deren Anteil in der gesamten Set-List deutlich geschrumpft ist, zu Recht, denn die eigenen Songs sind über die Jahre zu einem guten, eigenständigen Repertoire angewachsen. Neue Songs wie „In Your Hands“(schöner Basslauf unterlegt den gesamten Song), „So You Think You Know“, „Days And Nights“ (Ausflug in den ChaCha), „You Might Get There“ (ein Hauch von Mittelalter, mein absoluter Favorit), u.a. bestanden ihre Taufe vor Publikum mit begeistertem Applaus.
Klar, daß man euphorische Zuschauer nach dem Hit „I Miss My Mommy“ nicht nach Haus schicken kann. Den geplanten Zeitrahmen galt es wohl hier und da etwas zu stutzen, aber Auftaktkonzerte können kaum besser laufen – das Publikum war durchweg begeistert.

Zum Finale gab es zwei Zugaben und mit dem Klassiker „Light At The End“ war endgültig Schluß.
Auf ein nächstes Mal in der Harmonie!?

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28
Nov
08

Master of Sampling and Looping – Mark Gillespie Duo live

Mark Gillespie ist ein ear-catcher. Was mich damals vor etwa zehn Jahren im Selterweg in Giessen magnetisch anzog und auf dem Asphalt festgenagelt hat, waren seine rauchig, soulige Stimme und der Groove. „Herr Petermann“ und Mark waren derzeit oft in dieser hessischen Metropole, in der ich auch mal studiert hab, anzutreffen. Als Busker, zu deutsch Straßenmusiker, muß man spontan sein, flexibel und erfinderisch. Wer Mark je auf den Pflaster deutscher Fußgängerzonen erlebt hat, weiß, daß Herr Gillespie mit diesen Eigenschaften gesegnet ist. Aus einer Situation wird eine Anekdote gezaubert, ein Witz entsteht und wird im Laufe einer Show immer wieder aufgegriffen oder in einen Song eingebaut und wächst. Wird sozusagen geloopt.

Womit ich beim Stichwort wäre. Mit einer Roland Drummachine und Loopstation zaubert Mark Effekte, spielt erst groovige Rhythmen, dann Stimme und vokalartistisches Beatboxing ein, sampelt sich selbst, läßt damit seine multiinstrumentale Begleitung entstehen, singt darüber neue Parts, so daß man schließlich mit geschlossenen Augen meinen könnte, Mark mulipliziert sich auf Bandgröße. Da die Zuhörer die Enstehung eines Sounds stets nachvollziehen können, ist diese technische Finesse also sehr transparent. Aber selbst wenn man versteht, wie Mark diesen Sound gerade aufgebaut hat, entwickelt man großen Respekt für seine Virtuosität, diese Samples und Loops „on the fly“ aufzunehmen, einzubauen und gezielt abzurufen.

Tom Drost und Mark Gillespie in der Harmonie Bonn

Tom Drost und Mark Gillespie in der Harmonie Bonn

Gestern, am 27.11. 2008 war Mark Gillespie zusammen mit Tom Drost zu Gast in der Harmonie in Bonn. Sein erstes offizielles Konzert in dieser Stadt, abgesehen von einem kleinen Auftritt in der Bonner Innenstadt, im September. Ich kam um halb acht in Bonn-Endenich an und hatte ernstlich Probleme, einen legalen Parkplatz in Fußnähe der Frongasse zu finden. Beim Betreten der Harmonie ahnte ich dann, woher der Platzmangel rührte. Der Laden war VOLL, nicht die Kneipe im vorderen Bereich, nein –  der Konzertsaal inclusive Empore! Etwa 200 Leute hatten den Vorzug, Mark und Tom frontal zu sehen, weiter 100 standen im Thekenbereich und konnten über Profilansicht oder Videomonitore dem Konzert folgen. Für mich, als 64zoller war gerade noch Raum genug, einen Platz in der 3. Reihe vor der Bühen zu sichern. Hatte sich also in meinem langjährigen Gillespie-Vakuum der Bekanntheitsgrad beeindruckend erweitert! Anwesend war keinesfalls nur studentisches Pubikum, das Durchschnittsalter lag eher bei etwa 30 (edit: oder doch 40?).

Das Konzert begann recht pünktlich um 8 nach 8. Ein paar Worte muß ich seinem aktuellen Duo-Partner Tom Drost widmen: Bestückt mit einer Querflöte, einem gewinnenden Lächeln und aufmerksamen Augen wäre er im good guy-bad guy-Drehbuch sicher der Gute. Besagtes Lächeln und seine eloquente, sympatische Art haben ihn auch zum Chefverkäufer am Merchandising-Koffer gemacht, ein schickes Teil (der Koffer 😉 ) mit Videomonitoren auf denen eine Live-Sequenz von Mark´s DVD läuft. Toms Querflöte ergänzt sich gut mit Marks Repertoir. Umspielt, schmeichelt, begleitet die Songs, groovt und tanzt mit ihnen. Tom spielt virtuos, entlockt dem Instrument Klangfarben von sattem Sound bis percussion-ähnlichen Beats. Sein Glanzstück ist sicher „Locomotive Breath“, im Original von Jethro Tull. Dieses Stück singt Tom, der seine Stimme sicher nicht verstecken muß.

Daß Mark seine Set-Liste vergessen habe, hielt ich zunächst für einen Scherz. Braucht ein so spontaner Mensch eine Setlist?  Wie auch immer, ich hab alles notiert, Mark, solltest du hier reinschauen, das waren eure Songs der ersten Halbzeit:

  • Ain´t No Sunshine (Bill Withers)
  • Shape Of My Heart (Sting)
  • So Damn Young (Gillespie)
  • Locomotive Breath (Jethro Tull)
  • It´s Probably Me (Sting)
  • Don´t Mess Around (Gillespie)
  • Tears in Hessen Heaven (Eric Clapton)
  • Nach etwa 20minütiger „Zwangspause“, weil vom Veranstalter gewünscht – jedoch auch für den CD-Umsatz förderlich – ging es um 21:35 weiter.

 

  • Give It time (Gillespie)
  • Mindless People (Gillespie)
  • Daydreamer´s Son (editiert) (Gillespie)
  • Chasing Cars (Snow Patrol)
  • Boat On The River (Styx)
  • I Miss My Mommy (Gillespie)
  • Supersonic Sunday (Gillespie)
  • Dummy (Portishead-Cover) – „I wanna be a woman…“ „what !?“ *lol*
  • Zugaben: Wish You Were Here (Pink Floyd)und Light at The End (Gillespie)
  • Soweit das grobe Gerüst, wobei minutenlanges Improvisieren, unterstützt von Toms Querflöte das Programm wesentlich vielfältiger gestaltete, als man es hier wiedergeben könnte.

 

 

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Zwischenduch ein lockerer Ballwechsel an Jokes, doch wirkte der multitasking-talentierte Mark – The Master of Sampling and Looping – auch stets hochkonzentriert auf seine technischen Begleiter, die verkabelt mit seiner Gibson-Gitarre, auch Geigen und sonstige Sounds kreieren konnten. Mark läßt beliebige Rhytmen entstehen, sogar das „Gupfgumpfgumpf“ von Techno-Beats, und witzelt kopfwippend darüber: „Ich könnte das stundenlang tuen … ohne zu Kotzen.“ Nagelneu in der „Bandbesetzung“ war wohl das schwarzblau-glänzende Gerät im Hintergrund der Bühne, das mich entfernt an unseren entsorgten Elektrogrill mit Haube erinnerte, das aber dazu bestimmt war Töne einer Steeldrumkombo zu erzeugen. 

Das Publikum war begeistert und wir hätten sicher auch noch weitere Zugaben bekommen, aber der Veranstalter drängte scheinbar auf ein pünktliches Ende um 23:00Uhr. So wurde denn das wunderschöne Stück „Light at the End“ auf eine Strophe gekürzt und zügig beendet. Schade, die beiden hätten, gemessen an der Stimmung, sicher noch ein paarmal auf die Bühne gemußt.

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Zeitweise wirkte es aber auch, als beanspruche die Technik sehr viel Aufmerksamkeit. Tom, der mit seiner Flöte locher vom Hocker, ohne jede Verkabelung und Fußpedale spielen konnte, wirkte sehr entspannt und hat vielleicht mehr Eindrücke vom Pubikum mitgenommen. Machte ihn doch Marks Spielfreude an der Technik teils zum Statisten. Aber er läßt Master Mark dann mal machen, lächelt und trinkt derweil sein Bier.

Für mich bleibt der Eindruck eines musikalsch originellen Konzerts zweier Musiker, die improvisationsfreudig und augenzwinkernd genau das tun, was ihnen Spaß macht: verdammt gute Musik. Und meine CD-Sammlung ist auch um drei Scheiben gewachsen.

Linktips:

Mark Gillespie auf myspace
Mark Gillespie Forum
Mark Gillespie Videos auf YouTube
Mark Gillespie & Thomas Drost Support auf myspace

27
Nov
08

Mark Gillespie & Thomas Drost

Aus aktuellem Anlaß lad ich heute mal Mark Gillespie in den Player, denn heute abend geht Anny auf´s Konzert nach Bonn!!!

Ich freu mich unbeschreiblich, daß es Mark mal in unsere Region verschlägt. Ausführlicher berichten werde ich morgen. Aber ich kenne Mark Gillespie schon seit Ende der 90er Jahre, mein letztes Konzert liegt etwa acht Jahre (!) zurück.

Zur Zeit ist Mark als Duo unterwegs mit Thomas Drost (Flöte). Ein sehr geniales Gespann erfahrener Straßenmusiker, ein musikalischer Leckerbissen und eine immer wieder äußerst unterhaltsame Darbietung.

Mark stammt aus Manchester, ist nach jahrelanger Tingelei durch Europa ausgerechnet in Gießen hängengebleiben, wo er heute mit seiner Familie lebt. Dort habe ich ihn auch das erste Mal während meiner Studienzeit in der Fußgängerzone angetroffen und aus „mal eben zuhören“ wurden Stunden. Mark singt Cover-Songs und eigene Stücke, seine Stimme erinnert an die von Sting (ist aber eigentlich viel besser!).

Seht selbst, alles weitere morgen:
Mark Gillespie feat. Tom Drost „Don´t mess around“




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